

Wilder Schlagabtausch: VfB entgeht Pokal-Blamage
Wilder Schlagabtausch mit Happy End: Der VfB Stuttgart um den erst spät eingewechselten Shootingstar Nick Woltemade hat sich im Nachsitzen in die zweite Runde des DFB-Pokals gequält. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß setzte sich 94 Tage nach dem Triumph von Berlin in einer turbulenten Begegnung erst im Elfmeterschießen mit 8:7 beim Zweitligisten Eintracht Braunschweig durch. Nach der Verlängerung hatte es 4:4 (3:3, 1:1) gestanden.
Ermedin Demirovic mit einem Doppelpack (12., 60.) und Woltemade (89.) erzielten in einem wilden Pokal-Fight die Tore für die Schwaben, zudem unterlief Sanoussy Ba (92.) ein Eigentor. Kapitän Sven Köhler (8.) mit einem satten Distanzschuss, Fabio Di Michele Sanchez (77., 85.) und Christian Conteh (104.) trafen für den aufopferungsvoll kämpfenden Außenseiter. Im dramatischen Duell vom Punkt behielt dann der VfB die besseren Nerven.
Damit steht Stuttgart zum siebten Mal in Serie in der zweiten Runde des Pokals, zuletzt ist 2018 der Titelverteidiger bereits in der ersten Runde ausgeschieden - damals stolperte Eintracht Frankfurt beim Regionalligisten SSV Ulm (1:2). Eine solche Blamage konnten die Schwaben in Braunschweig gerade noch so verhindern - auch wenn Woltemade, dessen Wechsel zum FC Bayern zuletzt geplatzt ist, zunächst nur auf der Bank saß und erst in der 71. Minute eingewechselt wurde.
"Der Pokalsieg war außergewöhnlich, gehört inzwischen jedoch der Vergangenheit an – wir möchten eine neue Geschichte schreiben und so lange wie möglich im Wettbewerb bleiben", hatte Hoeneß vor der Partie gesagt. Das Team ließ den Worten des Chefs dann aber erst einmal wenig Taten folgen.
Gegen bissige Löwen und ohne Woltemade fehlte es zunächst an Tempo und Ideen, nach den Niederlagen im Supercup gegen den FC Bayern (1:2) und zum Ligastart bei Union Berlin (1:2) jubelten die mitgereisten Fans dann aber doch über den ersten Pflichtsieg der Saison. Am Samstag will die Mannschaft nun gegen Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr/Sky) auch in der Bundesliga nachlegen.
Doch dann braucht Stuttgart einen besseren Start als in Braunschweig, wo Köhler den haushohen Favoriten aus rund 30 Metern erst einmal schockte - und Nübel eine alles andere als gute Figur machte. Der VfB-Keeper hatte aber Glück, dass sein Team direkt durch Demirovic per Kopf antworten konnte.
Lange fehlte es Stuttgart auch einfach an der nötigen Präzision in den entscheidenden Momenten, mit zunehmender Spieldauer drehten die Gäste dann aber etwas auf und zeigten mehr Klasse. Und so entwickelte sich ein wilder Pokalabend in Braunschweig, es ging hin und her - mit dem glücklichen Ende im Elfmeterschießen für den Titelverteidiger.
L.Martinez--PI