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Zahl der Bafög-Empfänger in Deutschland gesunken - Forderung nach rascher Novelle
Zahl der Bafög-Empfänger in Deutschland gesunken - Forderung nach rascher Novelle / Foto: Brandon Bell - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Zahl der Bafög-Empfänger in Deutschland gesunken - Forderung nach rascher Novelle

Die Zahl der Bafög-Empfänger ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Wert seit dem Jahr 2000 gesunken. 2024 bekamen 612.800 Menschen Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz und damit vier Prozent weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und das Deutsche Studierendenwerk forderten angesichts der Zahlen eine rasche Umsetzung der geplanten Bafög-Novelle.

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79 Prozent der Bafög-Geförderten waren der Statistik zufolge im vergangenen Jahr Studierende, 21 Prozent Schülerinnen und Schüler. Studierende erhielten monatlich im Durchschnitt 657 Euro, Schülerinnen und Schüler durchschnittlich 539 Euro. Die Höhe des Förderbetrags hängt unter anderem von der Ausbildungsstätte, der Unterbringung und vom Einkommen der Eltern ab.

Die Ausgaben des Bundes für die Bafög-Förderung lagen im vergangenen Jahr laut Statistik bei 3,1 Milliarden Euro. Das waren neun Prozent weniger als 2023.

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack forderte angesichts der Zahlen, die im Koalitionsvertrag von Union und SPD vorgesehene Bafög-Novelle mit schrittweisen Verbesserungen vorzuziehen und in einem Paket zu bündeln. Außerdem solle die Bundesregierung "noch eine Schippe obendrauf" legen, da die Fördersätze für Wohnen, Lebensunterhalt und Ausbildungskosten den tatsächlichen Bedarf nicht deckten, erklärte sie. Zudem seien die Freibeträge für Elterneinkommen zu niedrig.

Auch aus Sicht des Studierendenwerkes ist das Bafög zu niedrig und erreicht zu wenig Studierende. "Das Bafög muss höher, einfacher und digitaler werden", forderte dessen Vorstandsvorsitzender Matthias Anbuhl. Die Bafög-Reform sei überfällig. Die gesetzgeberische Arbeit müsse nun schnell beginnen, damit alle Erhöhungen noch in dieser Legislaturperiode kämen.

G.Green--PI